Die Des-Dur Tonleiter: Was soll ich sagen? Ich mag Des-Dur, liegt doch auf dem Bariton so schön. Die Grifffolge der Töne geht mir irgendwie sehr smooth von der Hand und es fühlt sich alles sehr vertraut an. Leider gibt es viel zu wenig Stücke in Des-Dur für Blasorchester. Meist eher eine Randerscheinung, so in Polkas im Trio, aber auch nur weil es nun mal die Subdominante von As-Dur ist.
Zugegeben, es werden gleich 5 Töne alteriert, das ist jetzt nicht wirklich toll und natürlich für den Amateurmusiker immer mit Übung verbunden. Aufgrund des Hangs der Blechbläser, lieber mit b Vorzeichen zu spielen, haben sich die klingenden Violininstrumente, im Blasorchester, schon dran gewöhnt. In Des-Dur ändern sich folgende Töne
Hector Berlioz beschreibt Ges-Dur wie folgt:
"majestätisch"
Hector Berlioz
Kann ich jetzt nur bedingt nachvollziehen, andere beschreiben Des-Dur als warm und weich. Damit kann ich wesentlich mehr anfangen. Wahrscheinlich aber auch nur weil die Grifffolge auf dem Bariton so schon weich von der Hand geht. Wenn ich die Des-Dur Tonleiter übe, habe ich immer den Drang etwas langsamer und lyrischer zu spielen. Jeder Ton wird zelebriert und das passiert mir auch in den Werken, die wir in dieser Tonart spielen.
Chopin komponierte seinen berühmten „Minutenwalzer“ Opus 64 no. 1 in Des-Dur. Zahlreiche Pianisten versuchten den Titel beim Wort zu nehmen und das Stück in einer Minute zu spielen. Fiona Yuma Daiss weiß es besser und spielt es in einer Geschwindigkeit, die für Ihr Alter zwar atemberauben, aber der Tonart und dem Stück mehr als angemessen ist.
Die schönste Beschreibung von Des-Dur habe ich bei Daniel Schubarts „Ideen zu einer Ästhetik der Tonkunst“ gelesen.
"Des-Dur. Ein schielender Ton, ausartend in Leid und Wonne. Lachen kann er nicht, aber lächeln; heulen kann er nicht, aber wenigstens das Weinen grimassieren. – Man kann sonach nur seltene Charaktere und Empfindungen in diesen Ton verlegen."
Christian Friedrich Daniel Schubart
Wer gerne im Alt- oder Tenorschlüssel die Tonleitern spielen möchte, findet im Anschluss die einzelnen Skalen in den verschiedenen heute gängigen Schlüsselvarianten. Wie in allen anderen Tonarten auch, sind die transponierenden Instrumente natürlich nicht mit den klingenden Stimmen in der gleichen Tonart kompatibel, deswegen sind es ja transponierende Instrumente, die dann in einer anderen Tonart spielen.
Des-Dur Tonleiter Violinschlüssel
Des-Dur Tonleiter im Bassschlüssel
Des-Dur Tonleiter im Altschlüssel
Des-Dur Tonleiter im Tenorschlüssel
Die Blechblasinstrumente spielen vorwiegend im Violin- oder Bassschlüssel. Die Posaune wir das ein oder andere Mal mit versetzten Bassschlüsseln oder dem Tenorschlüssel konfrontiert.
Die Instrumente Trompete in B, Tenorhorn in B, Flügelhorn, sowie Bariton in B (Violinschlüssel) nutzen generell identische Griffkombinationen. Eventuelle Abweichungen und Hilfsgriffe kann man den entsprechenden Grifftabellen entnehmen bzw. sind von den Vorlieben der Spieler sowie der Intonation des Instrumentes abhängig, hier sind die allgemein gängigen Griffe abgebildet.
Des-Dur Tonleiter mit Griffen für B-Instrumente (Trompete / Tenorhorn / Bariton in B / Euphonium in B)
Des-Dur Tonleiter mit Griffen für C-Instrumente (Bariton in C / Euphonium)
Bitte bedenke das die B-Instrumente im Violinschlüssel transponierend und nicht klingend spielen daher auch die verschiedenen Griffe im Bass- und Violinschlüssel.
Klingend Des-Dur gehört im Blasorchester zu den Tonarten, die man beherrschen sollte. Immer wieder sind Werke oder Teile davon in dieser Tonart gesetzt. Die Tonart sowie ihre Tonleiter sollten fest in der Ausbildung verankert sein. Warum sie dennoch häufig fehlerbelastet ist, liegt oftmals auch am Unverständnis mit dem Notensystem selbst.
Als gute Übungsbegleiter für alle Tonarten haben sich die Clarke Studies, Allen Vizzuttis Technical Studies oder auch der Guggenberger etabliert.
Die parallele Molltonart von Des-Dur heißt b-Moll und setzt sich aus den Tönen b-c^des-es-f^ges-as-b zusammen.